Baunachrichten

Vom Reißbrett auf die Baustelle


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Nur wenn weltweit Gebäude unter den Aspekten von Nachhaltigkeit und sparsamem Umgang mit Energie errichtet und betrieben werden, besteht die Chance zur Einsparung von klimaschädlichem Kohlendioxid. Angesichts des Klimawandels kommt dem Bausektor herausragende Bedeutung zu. Insbesondere die Ausbildung angehender Architekten und Bauingenieure rückt so in den Fokus. Mit dem Konzept des Passivhauses beschäftigte sich die diesjährige internationale summerschool Green.Building.Solutions. in Österreichs Hauptstadt Wien. Schon zum vierten Mal führte sie Studierende der Architektur und junge Berufstätige zusammen. Mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 Nationen befassten sich drei Wochen lang in Theorie und Praxis mit dem Passivhausstandard. Wie schon im letzten Jahr ermöglichte die gemeinnützige Sto-Stiftung vier Studierenden aus Russland, Bosnien, Kroatien und Italien mit einem Stipendium die Teilnahme.

Um dem wichtigen Thema Wärmedämmung durch richtige Verarbeitung gerecht zu werden, wurde die summerschool erstmals um ein Praxis-Modul erweitert. Unter Anleitung von vier jungen Malern und Lackierern aus Deutschland erlernten die Teilnehmer den fachgerechten Umgang mit einem modernen Wärmedämm-Verbundsystem. Vier Tage lang galt es in internationalen Teams an einem Fenster- Wand-Modell den richtigen Umgang mit Dämmstoff und Putz zu finden, Möglichkeiten und Grenzen der Technologie zu erproben und vor allem – selbst Hand anzulegen. Wie wichtig das ist, betonte Michele D‘Ostuni aus Florenz stellvertretend für die Architekten: „Noch vor drei Tagen waren Dämmung und Putz für mich nur Linien auf dem Papier, hier haben wir sie mit unseren Händen Realität werden lassen.“

Zufriedene Gesichter in Wien – junge Architekten und Handwerker absolvierten im Rahmen der Green.Building.Solutions. einen gemeinsamen WDVS-Praxisworkshop. Fotos: Sto-Stiftung / Christoph Große

Auch für die gelernte Malerin Marina Bahnmann, die als Stipendiatin der Sto-Stiftung inzwischen studiert, waren die drei Wochen eine tolle Erfahrung: „Wir Handwerker haben hier in Wien als gleichberechtigte Partner mit angehenden Architekten aus der ganzen Welt gearbeitet. Das ist in der Praxis nicht selbstverständlich. Jeder hat dadurch mehr Achtung vor dem anderen erworben und das Nachdenken über Problemlösungen zur gemeinsamen Aufgabe gemacht.“

Konrad Richter, verantwortlicher Stiftungsrat Handwerk, sieht den Workshop als gelungenes Pilotprojekt: „Nachhaltigkeit lässt sich nur erreichen, wenn Theorie und Praxis miteinander verzahnt werden. Und dafür ist die Green. Building.Solutions. eine tolle Plattform. Insofern freue ich mich sehr, dass die Veranstalter die Kooperation mit der Sto-Stiftung fortsetzen wollen.“


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