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Digitalisierung im Bau: Schritt für Schritt zu mehr Effizienz und Wettbewerbsstärke


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Viele Baubetriebe stehen aktuell vor der Entscheidung, ob sie die Digitalisierung aktiv angehen oder lieber abwarten. Die positiven Effekte sind jedoch längst sichtbar: weniger Papierarbeit auf der Baustelle, schnellere Abstimmungen zwischen Büro und Bauleitung, reibungslose Prozesse und zufriedene Auftraggeber. Wer jetzt investiert und umdenkt, sichert sich klare Wettbewerbsvorteile und bleibt auch in Zukunft gut aufgestellt.

In diesem Artikel zeigen wir, wie sich digitale Lösungen im Bauwesen Schritt für Schritt einführen lassen, welche Bereiche, von der Planung bis zur Materialbestellung, besonders profitieren und welche Maßnahmen sofort Wirkung zeigen.

Egal ob kleiner Handwerksbetrieb oder größeres Bauunternehmen: Digitale Werkzeuge verändern schon heute die Zusammenarbeit auf der Baustelle und im Büro. Auch Kunden erwarten zunehmend digitale Services, und mit dem Einsatz von KI-gestützten Tools bekommt das Thema zusätzlich Rückenwind. Warum also warten? Entscheidend ist, an den Stellen anzufangen, die echten Mehrwert bringen, für den Betrieb, das Team und die Bauprojekte.

Zwischen Tradition und Technik: Wie digital ist das Handwerk?

Rund 95 Prozent der Handwerksbetriebe verfügen inzwischen über eine eigene Website und sind per E-Mail erreichbar, doch beim Thema Digitalisierung gibt es noch viel Luft nach oben. Ein Grund dafür ist die Struktur vieler Betriebe: klein, oft familiengeführt und ohne eigene IT-Abteilung.

Während größere Unternehmen häufig auf internes Fachwissen setzen können, fehlt dieses Know-how in kleinen Handwerksfirmen oft komplett. Digitalisierung wird dann eher als zusätzliche Belastung wahrgenommen statt als Chance. Das führt dazu, dass zunächst Aufwand, Risiken und Unsicherheiten im Vordergrund stehen.

Dabei könnten gerade kleine Betriebe stark von digitalen Werkzeugen und automatisierten Prozessen profitieren, vorausgesetzt, die Maßnahmen werden gezielt ausgewählt und Schritt für Schritt eingeführt. So lassen sich Abläufe spürbar vereinfachen, Zeit sparen und die Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Digital abgehängt? Warum Betriebe nicht länger zögern dürfen

Der digitale Wandel macht auch vor dem Handwerk und der Baubranche nicht Halt und das ist eine große Chance. Viele Auftraggeber informieren sich heute online, vergleichen Angebote, lesen Bewertungen und erwarten eine einfache Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Wer als Bau- oder Handwerksbetrieb digital präsent ist, gewinnt nicht nur leichter neue Projekte, sondern stärkt auch die Bindung zu bestehenden Kunden.

Im Arbeitsalltag auf der Baustelle und im Büro sorgt die Digitalisierung für spürbare Entlastung. Terminabstimmungen, Materialbestellungen oder die Abrechnung lassen sich mit passender Software deutlich schneller und fehlerfreier abwickeln. Das schafft Freiräume für das, was im Baugewerbe wirklich zählt: hochwertige Arbeit auf der Baustelle.

Zudem hilft die Digitalisierung, im Bau wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Angesichts steigender Baukosten und des Fachkräftemangels profitieren vor allem Betriebe, die ihre Prozesse effizient gestalten und genau das ermöglichen digitale Lösungen.

Praxischeck: So arbeiten moderne Handwerksbetriebe

Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, welchen Mehrwert digitale Lösungen auch im Bau- und Handwerksbereich bringen können. Zwar lassen sich viele Arbeiten nur direkt vor Ort erledigen, doch es gibt inzwischen zahlreiche digitale Möglichkeiten, die den Alltag spürbar erleichtern.

Ein gutes Beispiel ist die Fernwartung: Mit Hilfe spezieller Software können Fachkräfte aus der Ferne auf Maschinen zugreifen, Einstellungen vornehmen oder sogar kleinere Reparaturen durchführen, ganz ohne Anfahrt. Das spart Zeit, senkt Kosten und ermöglicht schnelle Hilfe.

Auch Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) eröffnen im Bau neue Perspektiven. So lassen sich Projekte realitätsnah darstellen, damit Bauherren ihr zukünftiges Gebäude virtuell begehen oder verschiedene Ausstattungsvarianten testen können.

Es müssen jedoch nicht immer Hightech-Lösungen sein. Schon einfache Maßnahmen wie das Versenden von Fotos oder Scans von Schäden beschleunigen Abläufe. Kunden schicken ein Bild, der Betrieb prüft den Fall und erstellt auf dieser Basis ein Angebot, unkompliziert per E-Mail. Digitale Formulare und Tools unterstützen zusätzlich bei der Kommunikation und Terminorganisation.

Auch in der Mitarbeiterschulung spielt die Digitalisierung ihre Stärken aus. Online-Kurse, Webinare und Lernvideos machen es möglich, Wissen flexibel und ortsunabhängig zu erweitern, ein klarer Vorteil, gerade im Baugewerbe mit oft straffen Zeitplänen.

Tools, die sich bereits jetzt nutzen lassen.

Digitale Lösungen bieten Handwerksbetrieben heute viele praktische Möglichkeiten, den Alltag einfacher und strukturierter zu gestalten. Ob Organisation, Buchhaltung oder Kundengewinnung, für fast jeden Bereich gibt es mittlerweile passende Tools, die Abläufe verbessern und Zeit sparen. Ein kurzer Überblick:

  • Apps fürs Handwerk: Speziell entwickelte Apps wie z. B. MemoMeister unterstützen bei der Baudokumentation oder der Fotodokumentation auf der Baustelle. Gerade im Bau- und Ausbaugewerbe hilft eine zuverlässige Baudokumentationssoftware dabei, Abläufe sauber zu dokumentieren, Fortschritte festzuhalten und alle Beteiligten auf dem aktuellen Stand zu halten. So läuft die Organisation reibungsloser und auch die Zusammenarbeit im Team wird einfacher.
  • Digitale Zeiterfassung: Mit modernen Tools lassen sich Arbeitszeiten schnell und genau erfassen. Das spart nicht nur Papierkram, sondern erleichtert auch die spätere Abrechnung.
  • Cloudbasierte Buchhaltung: Angebote schreiben, Rechnungen erstellen oder die Buchhaltung im Blick behalten, cloudbasierte Software macht das auch unterwegs oder von zu Hause aus möglich.
  • Online-Marketing & Social Media: Plattformen wie Facebook oder LinkedIn bieten gute Chancen, neue Kunden zu erreichen, den Betrieb sichtbar zu machen und das eigene Netzwerk zu pflegen.

Wer diese digitalen Werkzeuge gezielt einsetzt, sorgt nicht nur für mehr Effizienz im Alltag,  sondern stellt den Betrieb auch langfristig zukunftssicher auf.

Dabei ist es nicht notwendig, alle Maßnahmen gleichzeitig umzusetzen. Sinnvoll ist es, mit dem Bereich zu beginnen, der aktuell die größten Herausforderungen bietet, und darauf schrittweise aufzubauen. Die sagenumwobene eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht.

Wo es hakt und wie es gelingt

So groß die Chancen der Digitalisierung im Bau- und Handwerksbereich auch sind, viele Betriebe sehen sich dennoch mit spürbaren Hürden konfrontiert. Laut einer Bitkom-Studie empfinden 56 Prozent die digitale Transformation als komplexe Aufgabe, 36 Prozent berichten sogar von konkreten Problemen bei der Umsetzung.

Ein wesentlicher Knackpunkt sind die Kosten. Besonders kleinere und mittelgroße Betriebe zögern, in neue Technik oder Software zu investieren. Viele Programme wirken zudem überladen und nicht auf die Praxis zugeschnitten, sie bieten oft mehr Funktionen, als im Alltag tatsächlich benötigt werden.

Auch innerhalb der Betriebe gibt es Herausforderungen. Häufig fehlt es an digitalem Fachwissen oder an der Bereitschaft, sich auf neue Technologien einzulassen. Selbst wenn die Motivation vorhanden ist, bremsen äußere Faktoren wie langsames Internet in ländlichen Regionen, strenge Datenschutzauflagen oder Software, die sich nicht mit bestehenden Systemen verbinden lässt.

Fazit: Digitalisierung als Chance zur langfristigen Stärkung

Trotz bestehender Hürden sehen viele Betriebe im Bau- und Handwerkssektor die Digitalisierung als echte Chance, laut Bitkom sind es immerhin 66 Prozent. Kein Wunder: Digitale Prozesse entlasten bei Verwaltungsaufgaben, verbessern die Kommunikation mit Kunden und erleichtern es, auf Veränderungen im Markt zu reagieren.

Darüber hinaus entstehen neue Möglichkeiten. Automatisierte Wartungssysteme oder digitale Serviceangebote können den Kundenservice verbessern und sogar zusätzliche Einnahmequellen schaffen.

Auch die Wettbewerbsfähigkeit profitiert. Wer digital gut aufgestellt ist, reagiert schneller auf Kundenwünsche, erstellt transparente Angebote und arbeitet flexibler. Zwar erfordert die Umstellung Zeit, Geld und Energie, doch die Erfahrung vieler Betriebe zeigt: Die Investition zahlt sich langfristig aus, durch geringere Kosten, effizientere Abläufe und mehr Stabilität, auch in schwierigen Zeiten.

Betriebe, die bereit sind, sich neues Wissen anzueignen und Veränderungen Schritt für Schritt umzusetzen, können die Digitalisierung gezielt zu ihrem Vorteil nutzen.

Autor: Achim Maisenbacher ist einer der Mitbegründer von MemoMeister, einem Software-Startup aus Stuttgart, das sich auf digitale Dokumentationslösungen für die Baubranche spezialisiert hat.

Außerdem ist er der Gastgeber des Bauimpulse-Podcasts.


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