Baunachrichten

Erholung der irischen Bauwirtschaft öffnet Türen für deutsche Bauunternehmen


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Hoffnung macht sich allmählich in der irischen Bauwirtschaft breit. Nach schwierigen Jahren für die irische Wirtschaft, trägt die starke Konsolidierung wieder Früchte und die Indikatoren deuten erstmals auf eine Besserung hin. So konnte die Bauproduktion in den ersten beiden Quartalen 2014 zulegen. Auch die Bauinvestitionen sollen 2014/2015 wieder steigen. Interessante Chancen bieten sich im Wohnungs- und Bestandsbau sowie in Infrastrukturprojekten und im Energiesektor.

Laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialforschungsinstitutes ESRI Dublin, die diese Woche in Dublin veröffentlicht wurde, steht die Hauptstadt vor einem erheblichen Wohnungsmangel, wenn die Zahl der Neubauten im kommenden Jahr nicht stark zunehme.

„Trotz des dringenden Bedarfs an Wohnraum in der Hauptstadt werden dieses Jahr nur 2,000 neue Häuser in der Region Dublin gebaut“, sagt Tom Parlon, Vorsitzender des Bauwirtschaftsverbandes Irland. Herr Parlon reagiert damit auf die ESRI-Studie, die aussagt, dass 54,000 neue Wohnungen in den nächsten sieben Jahren in Dublin gebaut werden müssten.

Laut der Studie müssten in den nächsten Jahren durchschnittlich 12.500 neuen Wohnungen pro Jahr gebaut werden. Das Entwicklungsprogramm wird jedoch nicht gleichmäßig über den Staat verteilt. Man konzentriert sich weitgehend auf Dublin und die umliegenden Landkreise. Mehr als 60 Prozent der insgesamt benötigten Neubauten befinden sich in Dublin. Dies sind fast 8.000 Einheiten pro Jahr. Weitere 26 Prozent entfallen auf Louth, Meath, Kildare und Wicklow.

Der Bau von 25.000 Häusern würde 70.000 Arbeitsplätze schaffen und 6.500.000.000 € generieren. 40 Prozent davon würden in die Staatskasse fließen. Die Hauspreise steigen, die Mieten steigen und die Obdachlosigkeit nimmt zu. Die irische Regierung verpflichtete sich vor einigen Monaten zur Schaffung eines strategischen Investmentpakets in Höhe von 6,8 Mrd. €, um der Bauindustrie einen Anstoß zu geben.

Marktpotential für deutsche Bauunternehmen
Durch die Erholung der irischen Wirtschaft, ist Irland wieder ein interessanter Markt für deutsche Bauunternehmen. Vor allem nachstehende Themen sind für deutsche Bauunternehmen, die in Irland tätig sind, relevant:

· Bauabzugssteuer
Durch die Bauabzugssteuer soll sichergestellt werden, dass irische Unternehmen ihre Verpflichtungen gegenüber der Steuerbehörde erfüllen. Die Bauabzugssteuer muss bei Zahlungen an Subunternehmer vom Auftraggeber einbehalten und dann an die irische Steuerbehörde abgeführt werden.
Es gibt drei Bauabzugssteuerraten:
o 35 % für Unternehmen die nicht in Irland zur Steuer registriert sind
o 20 % für Unternehmen mit gültiger irischer Steuernummer
o 0 % für Unternehmen die von der Bauabzugssteuer befreit sind.

Je nach Auftragsdauer und Auftragswert ist es Unternehmen zu empfehlen, entweder eine Rückerstattung der Steuer, oder eine Befreiung von dieser Steuer zu beantragen.

· Mehrwertsteuer
Bei den meisten Bauarbeiten muss die irische Umsatzsteuer abgerechnet werden. Subunternehmer können in der Regel auf die Umkehr der Umsatzsteuerschuld verweisen. Unternehmen welche sich nicht in Irland zur Umsatzsteuer registrieren lassen müssen und bei Ausgaben irische Umsatzsteuer zahlen, können eine Rückerstattung beantragen.

· Köperperschaftssteuer
Im Doppelbesteurungsabkommen wird festgelegt, ab wann Unternehmen eine Betriebsstätte begründen. Für diese ist die irische Körperschaftssteuer relevant. Der irische Standardkörperschaftssatz beträgt 12,5 %. Daneben gibt es noch eine Rate von 25 %.

· Lohnsteuer
Arbeiten welche in Irland durchgeführt werden unterliegen in der Regel der irischen Lohnsteuer. Für Entsandtkräfte aus Ländern mit denen Irland ein Doppelbesteuerungsabkommen hat, gibt es Befreiungen, wenn die Mitarbeiter weniger als 183 Tage in Irland sind. Sollte Mitarbeiter mehr als 60 und weniger als 183 Tage in Irland arbeiten, kann eine Lohnsteuerbefreiung innerhalb von 21 Tagen nach Arbeitsbeginn beantragt werden.

· Einkommenssteuer
Die irischen Einkommenssteuerraten betragen 20 und 41 %. Daneben gibt es noch eine weitere Abgabe welche zwischen 2% und 7 % beträgt.

· Sozialversicherung
Die Arbeitergeberabgaben für die Sozialversicherung betragen bis zu 10.75 % und die Arbeitnehmerbeiträge bis zu 4 %. Entsandtkräften ist es zu empfehlen ein Formular A1 von der Krankenkasse zu beantragen, damit die Sozialversicherungsbeiträge weiterhin im Entsendelandland abgeführt werden können.

· Sicherheit
Um auf irischen Baustellen zu arbeiten, ist es in der Regel erforderlich, dass jeder Mitarbeiter einen sogenannten „Safe Pass“ (Sicherheitspass) hat. Dieser kann durch eine eintägige Schulung erworben werden. Für bestimmte Tätigkeiten können zudem weitere Schulungen erforderlich sein.

Mitarbeiter von DEinternational Irland, der Beratungsabteilung der Deutsch-Irischen Industrie- und Handelskammer (AHK Irland) beraten kostenlos zu diesem Thema. Außerdem beantragt das Team von DEinternational Irland die aufgeführten Registrierungen, Rückerstattungen sowie Befreiungen und organisiert entsprechende Schulungen.

 


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