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Ökologische Holzhybridbauweise für die Kreisverwaltung Mainz-Bingen


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CANZLER, ein Unternehmen der SOCOTEC-Gruppe, hat für die wachsende Kreisverwaltung Mainz-Bingen ein neues Verwaltungsgebäude mit rund 10.000 Quadratmetern Fläche plus Tiefgarage in Holzbauweise realisiert. Die Büros in dem viergeschossigen Gebäude in Ingelheim, Konrad-Adenauer-Straße 34, sind inzwischen von einem Großteil der rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezogen worden. Mit dem nachhaltigen Gebäude will die Kreisverwaltung ein sichtbares Zeichen für den Klimaschutz setzen.

Die Entwurfsplanung des Verwaltungsgebäudes in Holz-Hybrid-Bauweise erfolgte auf der Grundlage einer zuvor von der Kreisverwaltung selbst erstellten Planung in konventioneller Bauweise. CANZLER wurde anschließend mit der Genehmigungs- und Ausführungsplanung sowie der Ausschreibung, Vergabe und Objektüberwachung beauftragt. Nachhaltigkeit stand im Fokus des Gesamtkonzeptes von der Entwicklung über die Entstehung bis zur Nutzung. Sowohl innen als auch außen dominieren ökologische und natürliche Materialien. Das Gebäude wurde zukunftsorientiert geplant, um bei Bedarf eine Erweiterung zu ermöglichen.

„Ziel unserer Planung war es, im gesamten Gebäude das Holz sichtbar zu lassen und damit erlebbar zu machen“, schickt Aleksandra Seifert, verantwortliche Architektin von CANZLER voraus. Sichtbar wird das im lichtdurchfluteten Foyer, das sich im mittleren Finger des Gebäudes über zwei Geschosse erstreckt. Als Ort des Ankommens vermittelt es durch seine organische Formensprache und die erstmals in Deutschland zugelassenen BSH-(Brettschichtholz-)Stützen aus Birke einen naturbelassenen Eindruck. „Die Skelettbauweise ermöglichte uns dabei eine sehr hohe Gestaltungsfreiheit.“

Hohe Flexibilität – natürliche Materialien

Im ersten Obergeschoss des zweigeschossigen Foyers befinden sich Besprechungsräume, im Erdgeschoss der Empfang mit Telefonzentrale und Büros sowie die Kantine mit angrenzendem Aufenthaltsbereich im Innenhof. Die Obergeschosse sind der Büronutzung vorbehalten. In den Außenbereichen befinden sich Einzel-, Gruppen- und 124 Standardbüros mit zwei Arbeitsplätzen sowie größere Besprechungsräume. Das Raster von 1,35 und 2,70 Metern bietet die nötige Flexibilität. Das Standardbüro liegt genau zwischen zwei Stützenrastern: BSH-Stützen und Unterzüge aus Birke bilden den Rahmen. Unterhalb der Fenster dient eine verkleidete Fensterbank als Ablage und Sitzfläche. Weiß verputzte Gipskartonwände kontrastieren mit sichtbaren BSP-Decken aus Fichte. Sogenannte Silent Rooms für Besprechungen befinden sich, durch Glaswände abgetrennt, in der Mittelzone, ebenso wie Serviceräume wie Teeküchen, Postverteiler oder Archivräume. Kühlung und Heizung erfolgen über Deckenstrahlplatten mit integrierter Beleuchtung. Der Sichtbeton an den Wänden und Decken der Treppenhäuser hebt sich im Wechselspiel von Naturmaterialien und Erdtönen ab.

Aufbau nach dem Lego-Prinzip

Während das Untergeschoss mit Tiefgarage in Stahlbetonbauweise errichtet wurde, setzen sich die darüber liegenden Geschosse in Holzbauweise fort. Der Baukörper wird durch drei Betonkerne mit Treppenhaus und Aufzug sowie durch tragende Brandtrennwände ausgesteift. Der Kern besteht aus einer modularen Holzkonstruktion aus vorgefertigten Holzelementen, die auf der Baustelle geschossweise – vergleichbar mit Legosteinen – zusammengesetzt wurden. Was einfach klingt, war eine herausfordernde Aufgabe, erläutert Seifert: „Bei der Größe des Gebäudes, den verwendeten Materialen und Konstruktionen aus Holz, Stahl und Beton, und damit unterschiedlichen Abläufen, galt es, die Ausführung bis ins Detail zu planen. Wir haben den Bauzeitenplan in einer sehr frühen Phase während der Ausführungsplanung/Ausschreibung erstellt, um die Termine und die Fertigstellung zu gewährleisten.“

Zunächst wurde die Fassade aus 400 vorgefertigten Holzfassadenelementen mit Fenstern und Sonnenschutz vom Erdgeschoss beginnend übereinander montiert. Die Montage erfolgte in 16 Bauabschnitten, was einen zügigen Baufortschritt ermöglichte. Nach dem Schließen der Gebäudehülle erfolgte der Innenausbau von oben nach unten. Die Energieeffizienz des Gebäudes spiegelt sich in der KfW-55-Förderung wider; das modulare Holzbausystem wurde vom Landesbeirat Holz gefördert.

„Mit diesem Neubau setzt die Kreisverwaltung Mainz-Bingen ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Durch den Einsatz von Holz als Hauptbaustoff leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks und gewährleisten eine hervorragende Energieeffizienz. Für SOCOTEC Deutschland ist dieses erfolgreiche Projekt ein Beispiel, wie wir unsere Expertise einsetzen, um gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln“, erläutert Ludger Speier, CEO SOCOTEC Deutschland.


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