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Ökologisch Bauen: Bauherren erhalten finanzielle Unterstützung


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Entscheiden sich Bauherren für einen ökologischen Neubau oder eine Sanierung, können sie von zahlreichen Förderungen und Zuschüssen profitieren und viel Geld einsparen.

Eine Tendenz ist auch hier spürbar: Ökologisches Bauen wird immer wichtiger bei der Erfüllung des Eigenheimtraums. Ob die Nutzung von schadstofffreien und recycelbaren Baumaterialien oder alternative Baumaterialien aus nachwachsenden Ressourcen wie Schafwolle oder Hanf: Experten gehen davon aus, dass ökologisches Bauen bis zu 10 % mehr kostet im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise. Um diesen Betrag abzufedern, gibt es staatliche, länderspezifische und kommunale Fördermaßnahmen. Einige davon fördern sehr allgemein, andere sind auf spezielle Baumaßnahmen zugeschnitten. Voraussetzung für die Förderung sind oftmals bestimmte Kriterien, wie sie im Katalog der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zu finden sind. Besonders energetische Sanierungen werden jetzt im Zuge des Klimapaketes der Bundesregierung lukrativ gefördert.

Diese Fördermaßnahmen stehen Bauherren von ökologischen Bau- oder Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung:

KfW-Unterstützung

Bundesweit ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die am häufigsten frequentierte Förderbank. Für die Neuschaffung von Wohnraum gibt es beispielsweise besonders günstige Kredite und Förderungen von bis zu 100.000 € pro Wohneinheit. Gesondert davon gibt es Unterstützung für verschiedene Bau- oder Modernisierungsvorhaben. Gefördert wird die Energieeffizienz bei Neubauten oder Umbauten, behindertengerechtes Bauen oder der Schutz vor Einbrechern. In 2018 förderte die KfW-Bank Bauherren alleine im Rahmen des Programms „Energieeffizientes Bauen“ mit etwa 12 Milliarden €. Dabei orientiert sich die Fördersumme an den erreichten KfW-Energiestandards. Der Tilgungszuschuss steigt, je höher der erfüllte Standard ist. Die einzelnen Förderprogramme können auch miteinander kombiniert werden, beispielsweise durch „Energieeffizient Bauen“, den „Zuschuss zur Baubegleitung“, oder das „Wohneigentumsprogramm“, wenn das Gebäude selbst bewohnt wird. Wichtig: Den Antrag stellt der Baufinanzierer vor Beginn des Vorhabens, nicht der Bauherr. Nach Bauschluss wird eine „Bestätigung nach Durchführung“ eingereicht und die Fördersummen fließen.

BAFA-Unterstützung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Bau- und Modernisierungsvorhaben, bei denen mit erneuerbaren Energien geheizt wird. Das Amt gibt Zuschüsse zu Solarthermieanlagen bis zu 20.000 €, wenn sie Wasser wärmen oder Räume heizen. Wärmepumpen werden mit bis zu 15.000 € gefördert und Biomasseanlagen mit bis zu 8.000 €. Besonders unterstützt wird auch die Erneuerung ineffizienter Heizungen, wenn dann Anlagen mit erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen. Das BAFA bezuschusst mit der „Bundesförderung von Energieberatung“ zudem die Energieberatung von Bauherren. Seit 2018 müssen alle Anträge bei der BAFA vor Beginn der Maßnahme gestellt werden.

Baukindergeld

Mit dem Baukindergeld werden Familien unterstützt, die ihr erstes Haus bauen oder ihre erste Immobilie erwerben wollen. Das Besondere daran ist, dass der Staat keine Erstattung fordert. Die Förderung ist auch nicht gebunden an ökologisches Bauen. Familien mit einem zu versteuernden Einkommen von maximal 90.000 € sind förderberechtigt. Zudem gilt ein Freibetrag von 15.000 € für jedes Kind. Familien erhalten jährlich einen Zuschuss von 1.200 € pro Kind für zehn Jahre, also insgesamt 12.000 € pro Kind. Ein Sonderfall gilt in Bayern: Hier können Alleinstehende und Paare ohne Kinder einmalig 10.000 € Fördergeld beantragen. Des Weiteren gibt es in Bayern das Baukindergeld Plus. Geförderte Familien bekommen einen Zuschlag von 300 € pro Jahr und Kind. Aufgepasst: Für das Baukindergeld hat der Bund nur eine begrenzte Fördersumme bereitgestellt und Anträge können nur noch bis Ende 2020 über das KfW-Zuschussportal gestellt werden.

Bauspar-Förderungen

Staatlich gefördert wird Bausparen mit einer Wohnungsbauprämie, der Arbeitnehmersparzulage und Wohn-Riester, egal ob ökologisch gebaut wird oder nicht. Eine Einkommensgrenze gilt für die Wohnungsbauprämie. Zurzeit gelten 51.200 €, ab 2021 gelten 70.000 € zu versteuerndes Einkommen für Paare. Beantragt werden kann diese Förderung bei der betreffenden Bausparkasse nachträglich für zwei Jahre.
Bausparer mit vermögenswirksamen Leistungen können eine Arbeitnehmersparzulage von 9 % erhalten. Bei einem Maximalbetrag von 940 € für Eheleute sind das 86 € jährlich. Auch hier gelten Einkommensgrenzen. Sie liegen bei Eheleuten bei 35.800 € des zu versteuernden Einkommens.
Das sogenannte Wohn-Riester fördert das Bauen oder Kaufen eines selbst bewohnten Gebäudes. Jährlich gibt es eine Zulage zu betreffenden Bausparplänen von 175 € und 300 € pro Kind. Hier gilt: Die maximalen Zuschüsse bekommen Riester-Sparer, wenn sie 4 % des Brutto-Vorjahreseinkommens sparen.

Bundesländer-spezifische Zuschüsse

Verschiedene Förderungen für ökologisches Bauen oder energieeffiziente Vorhaben gibt es auch von den Bundesländern oder einzelnen Kommunen. Teilweise können sie mit KfW-Krediten kombiniert werden. Diese Maßnahmen werden nur dann gefördert, wenn Wohnungsgröße, Einkommen oder andere Kriterien bestimmte Voraussetzungen erfüllen. In Baden-Württemberg gibt es außer einer Vergünstigung von Kreditkonditionen zur Förderung von Wohneigentum und dem Leben mit Kind zusätzliche finanzielle Unterstützung für energieeffizientes Bauen. In Sachsen und im Saarland gibt es Förderprogramme für Wohnraum, die teilweise ökologisches Bauen berücksichtigen. Informationen über einzelne Fördermaßnahmen auf Länder- und teilweise Kommunalebene geben Förderdatenbanken. Ansonsten sind die Rathäuser wichtige Anlaufstellen.

Zusammenfassung: Ökologisches Bauen ist kostspielig. Staatliche Förderungen mildern diese Mehrkosten jedoch ab. Anlaufstellen für günstige Kredite und Förderungen sind die KfW sowie das BAFA. Auch bei ökologischen Bauvorhaben können Bauherren allgemeine Unterstützung beantragen, wie die Zulagen für Bausparverträge. Besonders Familien mit Kindern profitieren von den vielen Förderprogrammen des Staates, der Länder oder Kommunen. Alle genannten Programme lassen sich kombinieren, sodass Bauherren ein großes Einsparpotenzial ausschöpfen können.

Leicht zu überschauen sind Förderprogramme für ökologisches Bauen mit der Datenbank des VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE). Hier sind alle größeren Fördermaßnahmen für ökologisches Bauen zusammengetragen. Zu erreichen ist die Datenbank unter: www.ressource-deutschland.defoerderprogramme


oekologisch bauen foerderung 02

Autor: Christian Schaar, Geschäftsführer der Skan-Hus Projekt GmbH, www.skan-hus.de


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