Integration von Photovoltaik in Schiebeläden
Vom klassischen Klappladen zum zentralen Funktions- und Gestaltungselement in modernen Fassaden – EHRET Fensterläden haben eine beeindruckende Evolution hinter sich. Auf der Weltleitmesse für Rollladen, Tore und Sonnenschutz konnte das Fachpublikum über drei Neuentwicklungen abstimmen. Am Ende war das Ergebnis eindeutig: Der farbige Photovoltaik-Schiebeladen zog noch vor einem Faltschiebeladen mit 360 Grad drehbaren Lamellen und einer schmalen Variante des elektrisch angetriebenen Faltschiebeladens MoveTronic das größte Interesse auf sich.
Marketing- und Kommunikationschef Philippe Gertz zum Messekonzept: „Unsere Fachhandelspartner haben tagtäglich ihr Ohr am Kunden. Sie sind unsere erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, den Marktbedarf für Innovationen zu ermitteln und die Marktchancen neuer Produkte zu testen. Die R + T war daher der perfekte Ort, um ihnen einen Blick in unsere Neuheiten-Pipeline zu geben und ihr Feedback abzuholen.“
Solararchitektur wird das neue Normal, davon sind viele Vordenkerinnen und Vordenker der Architekturbranche überzeugt. Auch bei EHRET macht man sich seit mehr als zehn Jahren Gedanken, wie Photovoltaikmodule als Füllelemente in Aluminium-Schiebeläden integriert werden können. Bislang scheiterte eine breite Marktdurchdringung oft an der Unvereinbarkeit mit ästhetischen Ansprüchen, individuellen Designwünschen und einem ausreichenden Wirkungsgrad. Mit dem farbigen Photovoltaik-Schiebeladen stellte Ehret auf der R + T nun als erster europäischer Hersteller einen technologisch ausgereiften Prototypen vor, der „ästhetische und smarte Beschattung mit solarer Energiegewinnung verbindet“, so EHRET Produktmanager Jörg Hahnel.
Die eleganten Solarmodule fügen sich in Kombination mit einem farblich abgestimmten Rahmen perfekt in moderne Glasarchitektur ein. Sie werden mit Matt- oder Metallicfarben im Siebdruck beschichtet, hinter denen die typische Solarzellenstruktur komplett verschwindet. Der Wirkungsgradverlust liegt, abhängig von der Farbe, zwischen 3 und 20 Prozent. „Um den optischen Vorteil unserer farbigen Photovoltaik-Schiebeläden zu verdeutlichen, hatten wir auf dem Messestand ein Modul nicht durchgängig eingefärbt“, erklärt Produktmanager Jörg Hahnel. „Wir planen die Markteinführung mit sechs Standardfarben, doch grundsätzlich sind Auftraggebern und Architekten bei den Farben für Solarmodule und Aluprofile keine Grenzen gesetzt“, fährt Hahnel fort.
Jedes der drei Photovoltaik-Schiebelemente auf dem R+T Messestand maß 740 Millimeter x 2040 Millimeter. Die Module waren aus 2 x 4 Millimeter teilvorgespanntem ESG aufgebaut und verfügten jeweils über 48 Zellen mit einer Nennleistung von rund 160 Watt Peak (Wp) pro Quadratmeter. Hochgerechnet erzielen allein diese drei Schiebeläden an einer nach Süden ausgerichteten Fassade am Standort der Stuttgarter Messe zusammen eine jährliche Leistung von 530 kWh.
Eine weitere EHRET-Neuheit war die schmale Variante des im Jahr 2022 eingeführten, elektrisch angetriebenen Faltschiebeladens MoveTronic. Mit einer Gesamtbeschattungsbreite von 3 Metern bei maximal vier Flügeln und einer Höhe von bis zu 2,5 Metern eignen sich diese Anlagen für private Eigenheime ebenso wie für kleinere Gewerbebauten. Der Messeprototyp war mit veredelten Aluminiumschaumplatten gefüllt. Die Zellstruktur des porösen Materials ist zu 60 Prozent geschlossen und erzeugt an der Fassade eine filigrane, lichtdurchlässige Natursteinoptik. „Diese Füllung wurde gemeinsam mit einem Kunden entwickelt, der auf der Suche nach einer einzigartigen Fassadenlösung war. Sie ist beispielhaft für die Art und Weise, wie wir an neue Herausforderungen herangehen. Wir stellen uns nicht nur die Frage, was möglich ist, sondern auch wie unsere Lösung technologisch und wirtschaftlich umsetzbar ist“, erläutert Gertz.
Als Dritter im Bunde hatte der Faltschiebeladen SunTwist auf der R + T Premiere. Die vertikal angelegten Lamellen sind in beide Richtungen um 180 Grad drehbar und folgen ständig dem Sonnenstand. Bei Bedarf lassen sie sich vollständig zur Seite schieben. Wie alle elektrisch angetriebenen EHRET-Anlagen können sie über alle gängigen Gebäudeautomationssysteme gesteuert werden. Alternativ erfolgt die Bedienung über App oder Taster. „Gehen wir damit in Serie sind Anlagen mit maximal 4 Meter Breite und maximal 3 Meter Höhe geplant“, erklärt Hahnel. Den Fahrplan für die Markteinführung der Neuheiten wird das Unternehmen in den nächsten Wochen bekanntgeben.