Bautechnik

Gut gerüstet für die Sturmsaison


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Die Herbst- und Winterstürme haben deutlich an Stärke zugenommen. Dächer müssen hohe Windsoglasten aushalten. Die größten Sturmschäden drohen an Flächen, die sich in windexponierter Lage befinden. Dazu zählen Rand- und Eckbereiche von Dächern mit einer Neigung bis 35 Grad. Auch Fassaden und Gebäudeteile, die weit hinausragen, sind in hohem Maße gefährdet. Ein besonderes Augenmerk erfordern Kirchtürme und Kuppeln.

Richtig verarbeitet, können Walzblei-Anwendungen an Dach und Fassade auch starken Stürmen trotzen. Das Material findet nicht nur im Denkmalschutz, sondern vermehrt auch bei Neubauten Anwendung. Synthetische Bauwerkstoffe sind oft zu leicht, um Windsoglasten viel entgegen zu setzen. Walzblei hingegen ist das schwerste und weichste Baumetall. Es lässt sich manuell bearbeiten und in nahezu jede Form bringen. Es bietet einen zuverlässigen und dauerhaften Witterungsschutz selbst bei extremen Wetterbedingungen. Nichtsdestotrotz rät die Gütegemeinschaft Saturnblei, sturmanfällige Stellen regelmäßig zu warten. Es empfiehlt sich ein Turnus von fünf Jahren. Nach mehreren Starkstürmen innerhalb kurzer Zeit sollte sicherheitshalber ein weiterer Wartungstermin erfolgen.

Grundsätzlich gilt, dass die Windsogfestigkeit einer Bleidachdeckung größer wird, je kleiner das Format, je dicker das Blei und je stabiler der Querstoß ist. Die Sicherung der Bekleidung erfolgt durch mechanische Befestigung auf der Unterkonstruktion. Als bevorzugte Ausführungstechnik empfiehlt sich die Doppelstehfalztechnik. Hierzu wird der Querstoß in einen durchgehenden Haft eingehängt. Es ist darauf zu achten, dass die Bleischaren in der Plattenmitte plan liegen und sich um maximal 1 Prozent des Achsmaßes aufbeulen.

Für sturmanfällige Bereiche hat sich Walzblei mit einer Regeldicke von mindestens 2,5 Millimetern bewährt. Im Vergleich zu einer Materialdicke von 2,0 Millimetern kann der Werkstoff so das Doppelte an Windlasten aufnehmen. Dies belegen wiederholte Versuchsreihen der Gütegemeinschaft Saturnblei. Ganz entscheidend ist obendrein die Formatgröße der Bleibleche. Als Richtwerte gelten 500 Millimeter als Abstand der Längsverbindungen (Scharbreite) beziehungsweise 1.000 Millimeter als Abstand der Querverbindung (Scharlänge). Die Abstände zwischen den Haften dürfen 400 Millimeter nicht überschreiten. Werden diese Grundregeln beachtet, sind Dächer und Fassaden gut für die Sturmsaison gerüstet.

Gütegemeinschaft Saturnblei e.V., www.saturnblei.de

 


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