BDB fordert konkreten Anreiz für Wohnungsbau
Unsere Gesellschaft ist im Wandel. Die Altersstruktur ändert sich, Menschen ziehen mehr und mehr in Ballungsgebiete und die Standards für Neubauten steigen. Immer mehr Schutzsuchende kommen in unser Land – auch für Flüchtlinge und Einwanderer benötigen wir zukunftsfähige Ansätze.
Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) fordert seit langem, dass sich die Politik dem Thema Wohnungsbau entschiedener annimmt. Speziell fordert er die Wiedereinführung der degressiven AfA (Absetzung für Abnutzung). „Wohnungsbau ist ein Thema, dass für unsere Gesellschaft von hoher Bedeutung ist. Die Politik muss für den privaten Sektor Anreize schaffen und mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen die richtigen Impulse setzen“, unterstreicht Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (AKNW), vom BDB.NRW. Zudem fordert er Kommunen und den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW auf, preiswerte Grundstücke für den Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.
Die Menschen, die zu uns kommen, werden normale, bezahlbare Wohnungen suchen, hinzu kommen die nachziehenden Familien. Die Wohnungsmärkte sind ohnehin angespannt. Auch Studenten, junge Familien oder Einkommensschwächere sind dringend auf zusätzlichen Wohnraum angewiesen. Doch der ist nicht einfach zu finden, wie Uhing erklärt: „Wer heute baut, muss hohe Anforderungen erfüllen: Modernste und höchste Standards bei Brandschutz, Barrierefreiheit und Klimaschutz sind in Deutschland heute glücklicherweise selbstverständlich. Diese Anforderungen machen Neubauten aber auch teuer!“ Aus diesem Grund sieht der BDB.NRW die Politik in der Pflicht, Anreize zu schaffen. Ernst Uhing: „Steuererleichterungen wie die AfA führen zu Investitionen.“ Schon seit 2013 fordert der BDB-NRW die Wiedereinführung der degressiven AfA.
Bauministerin Barbara Hendricks will die degressive AfA mit Begrenzung bis 2019 wieder einführen und zusätzlich die Zuschüsse für sozialen Wohnungsbau von aktuell 518 Millionen Euro mindestens verdoppeln. Klein- und sogenannte Variowohnungen sollen mit 120 Millionen Euro extra gefördert werden. „In Anbetracht der gesellschaftlichen Veränderungen ist das zu wenig. In den Städten benötigen wir in Zukunft besonders derartig individuelle und flexible Lösungen“, macht Ernst Uhing auf die veränderten Anforderungen an modernen Wohnraum aufmerksam.