Gold für Shopware-Neubau
Das Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) erhielt der Neubau des Unternehmens Shopware in Schöppingen. Es bestätigt dem vom Coesfelder Architekturbüro Bock Neuhaus Partner geplanten und von Brüninghoff in Holz-Hybridbauweise realisierten Bürokubus ein nachhaltiges Gebäudekonzept. Überzeugen konnte das Gebäude vor allem durch seine Ökobilanz und Wirtschaftlichkeit.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) verlieh dem Neubau der shopware AG im westfälischen Schöppingen jetzt den Gold-Status. Der 2019 fertiggestellte Bürokubus zeichnet sich besonders durch sein nachhaltiges Gebäudekonzept aus. Dabei setzten der Projektbauspezialist Brüninghoff sowie der Bauherr auf eine Umsetzung des Gebäudes in Holz-Hybridbauweise. Der Baustoff Holz kam in den tragenden Außenwänden der Obergeschosse sowie innerhalb der Holz-Beton-Verbund-Geschossdecken zum Einsatz. Die Tragwerkskonstruktion im Erdgeschoss sowie das Treppenhaus bestehen aus Stahlbeton.
Zweithöchste Auszeichnungsstufe
Bereits vor Fertigstellung erfolgte die Vorzertifizierung des Shopware-Neubaus. Diese bewertet ein Gebäude bereits in der Planungs- und Bauphase und kann dabei unterstützen, es im Hinblick auf Nachhaltigkeit auszurichten und zu optimieren. Dies ist im Fall des Shopware-Neubaus gelungen: Denn die Gold-Zertifizierung stellt die zweithöchste Auszeichnungsstufe dar. Voraussetzung hierfür war, dass das Bürogebäude bei der Bewertung einen Gesamterfüllungsgrad von mehr als 65 Prozent der zu erzielenden Punkte im Bewertungssystem der DGNB erhält. Bewertet werden die einzelnen Themengebiete Ökologische Qualität, Ökonomische Qualität, Soziokulturelle und funktionale Qualität, Technische Qualität, Prozessqualität sowie Standortqualität mit insgesamt 37 Einzelkriterien.
Ökologische Bauweise und kurze Bauzeit
Ausschlaggebend für die positive Bewertung der DGNB war unter anderem die Umsetzung in Holz-Hybridbauweise. Beim Kriterium „Ökobilanz“ punktet vor allem die Verwendung von Holz. „Neben den ökologischen Vorteilen dieses nachwachsenden Rohstoffs spielt auch der Substitutionseffekt eine wichtige Rolle. Denn durch den Einsatz von Holz in der Primärkonstruktion war es möglich, die Menge an Beton und Bewehrungsstahl gegenüber einer konventionellen Stahlbetonbauweise deutlich zu reduzieren – und damit zugleich auch sehr wirtschaftlich zu bauen“, erklärt Dr. Jan Wenker, Projektleiter Forschung, Entwicklung, Innovation bei Brüninghoff. Ein hoher Grad der Vorfertigung gewährleistete dabei zudem einen bedarfsorientierten und verschnittoptimierten Materialeinsatz – beides wichtige Punkte in der aktuellen Diskussion um Ressourceneffizienz. Im Werk vorgefertigt wurden zahlreiche Bauteile – darunter die Außenwände, Stützen, Unterzüge und Deckenelemente des Gebäudes. Dies wirkte sich auch positiv auf das Kriterium „Baustelle/Bauprozess“ aus. Da lediglich die Montage und die Kopplung der einzelnen Elemente untereinander auf der Baustelle erfolgten, konnte neben einer kurzen Bauzeit auch eine trockene Baustelle sowie eine geringe Lärm- und Staubbelastung gewährleistet werden. Weiterhin überzeugt der Neubau besonders bei den Kriterien „Qualitätssicherung der Bauausführung“, „Qualität der Gebäudehülle“, „Innenraumluftqualität“ sowie „Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit“. Die Nutzer profitieren von einer hohen Ausstattungsqualität sowie vielseitigen Aufenthaltsmöglichkeiten. Das verwendete Holz trägt dabei zu einer freundlichen, komfortablen und gesunden Arbeitsumgebung bei. Die offen konzipierten Flächen und Gebäudeeinheiten lassen sich zudem – je nach Bedarf – an wechselnde Anforderungen anpassen.
Die Nachhaltigkeitszertifizierung wurde zusammen mit Anja Rosen, DGNB-Auditorin und Geschäftsführerin der energum GmbH, erarbeitet. „Durch die Berücksichtigung der DGNB-Kriterien und die Begleitung durch energum konnten wir noch zielgerichteter und effizienter planen und bauen – und dabei Optimierungspotenziale im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte konsequent umsetzen“, erklärt Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens. „Wir freuen uns sehr, dass dieses Bestreben von der DGNB mit dem Gold-Status ausgezeichnet wurde.“