Planer- und Sachverständigenseminar: Außenflächen mit Beton- und Naturwerkstein fachgerecht planen und bauen
„Außenflächen mit Beton- und Naturwerkstein fachgerecht planen und bauen“ – unter diesem Thema fanden sich in diesem Frühjahr knapp 80 Teilnehmer zum 14. Wiesbadener Planer- und Sachverständigenseminar zusammen. Die eintägige Veranstaltung, die im Rahmen der Sopro ProfiAkademie stattfand, bot in ihrer Kombination von Theorie und Praxis Planern und Ausführenden einen Einblick, sowohl in die aktuellen Regelwerke, als auch in die neuesten Ausführungstechniken im Bereich des Straßen- und GaLaBaus.
Nicht nur private Gärten, sondern vor allem auch öffentliche Flächen werden mit viel Liebe zum Detail mit Beton- und Naturwerksteinen befestigt und gestaltet. Voraussetzung für auch in diesen Bereichen perfekter Ergebnisse, ist jedoch das Wissen um die Eigenschaften dieser Materialien und ihre fachgerechte Verarbeitung – so Dipl.-Ing. (FH) Mario Sommer, Leiter der Sopro Architekten- und Objektberatung, bei der Begrüßung der Seminarteilnehmer. Die Sopro Bauchemie ist in diesem Bereich gut aufgestellt und verfügt nicht nur über das gesamte Portfolio an einschlägigen Produkten, sondern auch über einen großen, bei vielen Projekten gewonnenen Erfahrungsschatz an technischem Know how. Über einen großen Erfahrungsschatz aus seiner Tätigkeit als Sachverständiger verfügt auch Dipl.-Ing. Harald Zahn, Betonstein- und Terrazzo-Herstellermeister aus Haltern am See. Er konnte daher den Zuhörern einen – wie er es nannte – „ganzen Blumenstrauß“ an Fällen aus seiner Praxis präsentieren. Allerdings mit meist welken Blumen; denn was er zeigte, dies waren durchweg Schadensfälle – etwa beim Bau von Außentreppen oder bei der Verlegung von Betonwerkstein oder Naturwerkstein auf Terrassen. Anhand fundierter Ursachenanalysen konnte er den Zuhörern aber wertvolle Tipps geben, um solche Fehler zu vermeiden. In Richtung Naturstein wies der Referent darauf hin, dass es „keine guten und schlechten Gesteine gibt, sondern nur eine den Eigenschaften eines Gesteins nicht entsprechende Verwendung!“.
Um eine effektive Schadensvermeidung ging es auch bei Dipl.-Ing. (FH) Björn Rosenau, dem Bereichsleiter Objektberatung bei der Sopro Bauchemie. Unter dem Titel „Fokus Fuge“ beschäftigte er sich dabei mit der gebundenen Bauweise und deren Vorteile gegenüber der ungebundenen, traditionellen Bauweise. Nach einem kurzen Blick auf die rechtlichen Regelungen, war es insbesondere die Wahl des geeigneten Fugenmörtels, die im Zentrum der Ausführungen stand – abgestimmt auf die jeweiligen Nutzungskategorien und die damit verbundenen Beanspruchungen. Im nächsten Beitrag stellte Dipl.-Ing. Erich Schönborn von der Hermann Meudt Betonwerkstein GmbH aus Wallmerod den Zuhörern „Klebebordsteinsysteme aus Beton“ vor. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele verdeutlichte er die Vorteile der mittlerweile im modernen Straßenbau nicht mehr wegzudenkenden Klebetechnik. So entfällt beispielsweise bei dieser Bauweise der Aufbruch von vorhandenen Fahrbahndecken und das schnelle Abbinden des Klebers ermöglicht eine kurze Bauzeit, ebenso wie den schnellen Einbau von Querungshilfen oder Verkehrsinseln. Ebenfalls mitten hinein in die Praxis ging es bei den Ausführungen von Dipl.-Ing. (FH) Alfred Fuchs, Leiter Schachtabdeckungen/Schächte bei der ACO Tiefbau Vertriebs GmbH. Aber mehr noch: Seinen Ausführungen zum Thema „Schachtabdeckungen und Aufsätze für Straßenabläufe – Sanierung und fachgerechter Einbau“, bei denen er zeigte, dass die mit Abstand häufigsten auftretenden Mängel eine schadhafte Mörtelfuge sowie ein schadhafter Unterbau im Bereich der Deckelauflage sind, folgte sogleich der „Live-Einbau“ einer Schachtabdeckung durch das Vorführmeister-Team der Sopro. Eine in dieser Form sicherlich einmalige und überaus anschauliche Kombination aus Theorie und Praxis.
Weniger um rein funktionale Bereiche wie den Straßenverkehr, sondern um die Gestaltung privater Gärten und öffentlicher Räume ging es bei dem Vortrag von Sopro-Objektberater Dipl.-Ing. (FH) Marcel Neid. Seinen Ausführungen zu den „Abdichtungs- & Verlegesysteme für Terrassen & Brunnenanlagen“ und den dabei zu beachtenden Anforderungen an Untergründe und deren Oberflächen lagen zum einen das „ZDB-Merkblatt Belagskonstruktionen mit Fliesen und Platten außerhalb von Gebäuden“ sowie das „DNV Merkblatt Außenbeläge“ zugrunde. Als häufige Schadensursachen nannte der Referent unzureichende Bewegungsfugen, unzureichendes Gefälle sowie keine vollflächige Bettung der Beläge. Ausführlich widmete er sich auch der Frostsicherheit von Brunnen in der kalten Jahreszeit. Neues aus dem Bereich der Richtlinien wusste auch Dipl.-Ing. (FH) Reiner Krug vom Deutschen Naturwerkstein-Verband e.V. aus Würzburg zu berichten. Bei der Vorstellung der „Richtlinie Pflaster- und Plattendecken“ ging er unter anderem auf Aspekte wie Maßtoleranzen, Materialprüfungen, Probenahmen, werkseigene Produktionskontrollen und CE-Zeichen ein. Er kündigte an, dass die neue „Richtlinie für Pflaster- und Plattendecken aus Naturstein“ voraussichtlich ab April 2014 erhältlich ist.