Innovationen bei keramischen Baustoffen
{jathumbnail off}Eine Besonderheit der jährlich stattfindenden Messe Nordbau ist: Vertreter aller am Hoch- und Tiefbau Beteiligten fahren nach Neumünster – vom Architekten über den Dachdecker bis zum Gala-Bauer. Ihr Ziel ist, sich aus erster Hand über Optimierungspotenziale für mehr Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Wohngesundheit zu informieren. Auf Deutschlands Forum für Ziegel und Klinker untermauerte Wienerberger wieder einmal seine führende Position als Kom-plettanbieter keramischer Baustofflösungen. Diesem Konzept folgend wurden Baustoffsysteme für Wand, Fassade, Dach, Schornstein und Freifläche vorgestellt. In diesem Jahr mit Fokus auf den Wohnungsbau. Abgerundet wurde der Messeauftritt durch Videopräsentationen sowie die beliebten Schauvorführungen der Anwendungstechniker.
Zwischen Kostendruck und mehr Energieeffizienz
Mit der Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) steigen die Anforderungen an Baustoffe und Gebäude weiter. Gleichzeitig müssen – wo immer möglich – Kostensteigerungen aufgefangen werden. Eine Antwort darauf sind Systemlösungen mit bauphysikalisch abgestimmten Ergänzungsprodukten, die neben Verarbeitungssicherheit und Wirtschaftlichkeit sehr gute Wärmedämm-, Schallschutz- sowie Statikwerte garantieren. Neben dem Vorzug nur eines Baupartners partizipieren Planer und Verarbeiter von Beratungskompetenz und Services. Gerade im mehrgeschossigen Wohnungsbau sind das wichtige Wettbewerbsfaktoren.
Wirtschaftliches Planziegel-Kleber-System für verfüllte Ziegel
Der Marktführer im Hintermauerbereich bietet mit den Poroton-Ziegelsystemen sein Angebot für alle Einsatzbereiche. Ergänzungsprodukte ermöglichen laut Unternehmensangaben wärmebrückenfreie Konstruktionen, die zudem allen statischen Anforderungen entsprechen und erhöhten Schallschutz im Wohnungsbau absichern. Stark nachgefragt sind verfüllte Ziegel mit integrierter Wärmedämmung aus Mineralwolle oder Perlit. Zum Thema Kostendämpfung stellte Wienerberger jetzt das Dryfix-System auch für die mit Mineralwolle verfüllten Poroton-Ziegel vor. Gegenüber dem landläufig eingesetzten Dünnbettmörtel sind Arbeitszeiteinsparungen von bis zu 30 Prozent möglich, im Vergleich zur herkömmlichen Vermörtelung sogar bis zu 50 Prozent. Überzeugendes Argument für Bauunternehmer ist auch die Verarbeitung bis minus fünf Grad Celsius zur Verlängerung der Winterbauzeit. Auf der Aktionsbühne erläuterte der Vorführmeister praxisnah Details zur Verarbeitung von Poroton-T8-MW in den Wandstärken 24 und 36,5 Zentimeter mit dem Planziegel-Kleber.
Attraktive neue Verblenderlösungen
Die Verklinkerung von Massivgebäuden gehört in Norddeutschland zum guten Ton. Sie ist klimatisch zweckmäßig und zugleich zukunftsfähig für neue Anforderungen ans Bauen. Dem Systemgedanken folgend, wurde eine spezielle zweischalige Wandkonstruktion für den Geschossbau gezeigt. Der mit Mineralwolle verfüllte Poroton-S10-MW in einer Wandstärke von 30 Zentimetern – ein Allrounder in Statik, Wärme- und Schallschutz – wird mit dem Vormauerklinker Flamenco Exklusiv kom-biniert. Die energetisch anspruchsvolle, aber schlanke Konstruktion erhält nicht nur eine dauerhafte Fassade, diese besticht auch durch lebendige Farbigkeit. Außerdem wurden Verblender aus der Designlinie in Ringofenoptik präsentiert, die Architekten gern für exklusive Bauten wählen.
Riemchen als langlebige Alternative zur Putzfassade
Erstmals gezeigt wurde eine monolithische Außenwand in Passivhaus-Standard. Der mit Perlit verfüllte Poroton-T7-P mit einer Dicke von 49 Zentimetern wird hier mit Riemchen kombiniert. So entsteht eine diffusionsoffene, massive Wandkonstruktion auf höchstem energetischem Niveau mit einer dauerhaften Fassade. Die keramische Homogenität von Riemchen und Untergrund garantiert durch ähnliches thermisches Verhalten Rissfreiheit. Im Vergleich zu einer Putzfassade entfällt das Streichen. Die hart gebrannte Keramikoberfläche verhindert Schäden durch mechanische Belastungen und ist resistent gegenüber Algen und Pilzen. Diese Lösung empfiehlt sich auch aufgrund der hohen Brandschutzqualität der Außenwandkonstruktion. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die einfache Befestigung von Fenstern im Poroton-Hintermauerwerk statt in der Dämmebene. Bei der Sanierung von Gebäudeteilbereichen sowie An- und Ausbauten ermöglichen Riemchen eine harmonische Anpassung an die Ursprungsfassade. Der Einsatz von Winkelriemchen lässt die gewohnte Optik von Sichtmauerwerk zu.
Wirtschaftliche sowie ästhetische Dachkonstruktionen
Wienerberger präsentierte im Bereich Koramic eine komplette Dachlösung oberhalb des Sparrens für den Neubau, eine weitere für die Sanierung. Mit der Aufsparrendämmung Comfort 120 wurde ein diffusionsfähiges Dämmsystem gezeigt, welches in Kombination mit weiteren Koramic-Systemkomponenten eine sichere Einhaltung der EnEV in der Sanierung gewährleistet. Die Dachlösung für die Neubaukonstruktion wird den energetischen Anforderungen an den Neubaustandard mit einem U-Wert ≤ 0,19 W/m2K gerecht. Präsentiert wurde eine besonders flache Dachneigung, womit ein Architekturtrend aufgegriffen wird, welcher besonders komplexe Anforderungen an die Regeneintragssicherheit stellt. Für die beiden Exponate wurden typisch regionale Modelle gewählt: der Hohlfalzziegel Madura 11 sowie der Flachdachziegel Alegra 10, Tegelen. Beide werden mit dem leistungsfähigen Sicherungssystem Sturmfix angeboten. Neu sind die Farben Vulkanschwarz und Edelkastanie, die in Neumünster zu sehen waren.
Ergänzend präsentierte Wienerberger einen neuen konischen Firstziegel, der bei allen im Norden typischen Koramic-Tondachziegeln zum Einsatz kommen kann. Das Unternehmen ging damit abermals konsequent auf regionale Marktwünsche ein. Zusätzlich wurde ein Ausschnitt aus dem breiten Dachziegelsortiment präsentiert: vom Designerziegel Actua 10 über den romanischen Ziegel Karthago 14 bis hin zu den wirtschaftlichen Dach-ziegeln der Alegra-Familie.
Live und praxisnah wurde auf der Aktionsbühne das umfangreiche Systemzubehör vorgestellt, unter anderem auch die neue, farblich auf 24 Modelle abgestimmte regeneintragssichere Grundplatte aus Aluminium, auf die Schneeschutz- und Begehungssysteme wie auch Solarmodule montiert werden können.
Schornsteinsystem für Mehrfachnutzung
Heiztechnik und Abgasführung haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Durch die Pflicht zur Nutzung regenerativer Energien hat sich der Schornstein wieder ins Gespräch ge-bracht. Mit Kamtec-LASW bietet Wienerberger ein Schornsteinsystem, das als Teil einer keramischen Komplettlösung dieser Entwicklung Rechnung tragen kann. Der wärmegedämmte Luft-Abgas-Schornstein ist dank der Zuluftführung über den Schornsteinschacht platzsparend und leicht zu montieren. Durch die Möglichkeit der Mehrfachnutzung können bis zu drei raumluftunabhängige Feuerstätten in einer Wohnung oder einem Haus betrieben werden. Das spart Kosten und auch Platz. Der wärmegedämmte Kamtec-LASW ist in ein- oder zweizügiger Ausführung erhältlich und wird als Montageaufbausatz auf die Baustelle geliefert.
Mehr Gestaltungsvielfalt durch Formatmix
Trends in der Architektur haben in den letzten Jahren auch starke Einflüsse auf Entwicklungen im Geschäftsbereich Penter-Freiflächenlösungen gehabt. So erklärt sich die Nachfrage nach dunkleren Tönen oder Sonderformaten für Freiflächen durch die wachsende Beliebtheit der Klassischen Moderne. Landschaftsarchitekten, Planer und Verarbeiter können bei Wienerberger auf Produktqualität und persönliche Beratung vertrauen. Zudem stellt der Pflasterklinker-Gestaltungsplaner eine leistungsfähige Visualisierungssoftware dar, die es bereits in der Planung ermöglicht, Haus und Freifläche „wie aus einem Guss“ bildhaft zu erzeugen. Neben Klassikern des Produktprogramms standen in Neumünster die beleuchteten Klinker im Mittelpunkt. Dank energiesparender LED-Technik setzen sie stilvoll Akzente, bieten ein Mehr an Komfort sowie Sicherheit und eignen sich auch zur Nachrüstung von Flächen und Wegen. Mehr Gestaltungsvielfalt bietet der neue Formatmix, der jetzt für die Sorte Rotblaubunt angeboten wird. Der Pflasterklinker steht in drei Größen zur Verfügung. Bestellt der Verarbeiter eine bestimmte Quadratmeterzahl, erhält er die drei Formate in der jeweils für die Verlegung richtigen Menge getrennt auf drei Paletten angeliefert. Das spart wertvolle Zeit.
Mobiles Arbeiten mit der App
Erst durch die richtigen Apps werden iPhone, Smartphone und Tablet-PC zu multifunktionalen Werkzeugen für die Baubranche. Diese Unterstützung bietet auch Wienerberger zukünftig seinen Kunden. Die neue App ist übersichtlich nach Zielgruppen unter-teilt. Architekten und Planer, Bauträger und Unternehmen, Trag-werksplaner und Statiker sowie Verarbeiter können die für sie nützlichen Services wie etwa die Windsogberechnung direkt ausführen oder Tools wie die EnEV-Planungssoftware bestellen. Außerdem haben Bauprofis die Möglichkeit, in zahlreichen Broschüren zu blättern, Filme anzuschauen, Händler bzw. Bauberater zu suchen und sich von Referenzobjekten aus allen Produktbereichen inspirieren zu lassen.
Wienerberger GmbH, www.wienerberger.de