Feuerwehrschule heizt wirtschaftlich mit individuell angepassten Deckenstrahlplatten
Wasser Marsch – wie eine große Woge braust das geschwungene Dach über die Außenwände der Übungshalle auf dem Gelände der Feuerwehrschule Regensburg. Das Bauwerk aus der Mitte der 1970er Jahre mit seiner ausgefallenen Deckenkonstruktion wurde bis vor acht Jahren mit Hilfe von Lufterhitzern erwärmt. „Das Problem hierbei war, dass neben dem hohen Leistungsbedarf und Energieaufwand diese Anlage auch zu laut war“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Dickert, zuständiger Fachplaner für die Sanierung der Wärmeversorgung. „Da bei dem Lärm der laufenden Lufterhitzer kein konstruktiver Lehrbetrieb möglich war, musste die Halle vor Veranstaltungen stets stundenlang per Konvektion aufgeheizt werden – sowohl das Luftvolumen als auch die Wände – um dann kurz vor der Schulung das System abzuschalten.“ Eine extrem ineffiziente und zudem ungemütliche Lösung. Im Jahre 2005 stellte man schließlich auf ein Deckenstrahlplatten aus dem Hause Zehnder um. Dieses System benötigt gegenüber der alten Konvektionsheizung nur 280 kW statt 1.200 kW und ermöglicht eine bedarfsgerechte Steuerung. „Durch die extrem kurzen Ansprechzeiten genügt es heute, kurz vor Seminarbeginn per Knopfdruck die Deckenstrahlplatten zu aktivieren. Dann werden die Deckenstrahlplatten vom Warmwasser durchströmt, strahlen die Wärme größtenteils direkt ab und Minuten später herrscht in der gesamten Halle eine gleichmäßig angenehme gefühlte Raumtemperatur“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Dickert. Das liegt daran, dass Deckenstrahlplatten nach dem Strahlungsprinzip funktionieren. Dies bedeutet, es muss nicht das gesamte Luftvolumen erhitzt werden, um die gewünschte Empfindungstemperatur zu erzeugen: Die Infrarotstrahlung der Platten wandelt sich erst beim Auftreffen auf einen Körper in Wärme um. Weil bei dieser Funktionsweise die empfundene Raumtemperatur bis zu 3° Celsius über der Raumlufttemperatur liegt, lässt sich im Hallenbereich damit der Heizenergiebedarf um bis zu 40 Prozent senken. So reicht in der Feuerwehrschule nun an kalten Tagen trotz des großen Raumvolumens der Halle ein Heizungsvorlauf von 80° Celsius bei einem Rücklauf von 55° Celsius um eine für die Übungen angenehme Raumtemperatur von 15° Celsius zu erreichen. Gleichzeitig arbeitet die Anlage völlig lautlos – ein großes Plus im Lehrbetrieb.
Ein weiteres Argument war sehr wichtig bei der Auswahl der neuen Heizlösung: „Wir wollten unbedingt ein System finden, das den optischen Charakter der Halle nicht negativ beeinträchtigen würde“, so Dipl.-Ing. (FH) Dickert. Bei den Zehnder Deckenstrahlplatten war es nicht nur möglich, diese farblich an die vorhandene Metallkonstruktion zwischen den Holzbindern anzupassen – auch die Biegung der einzelnen Strahlplatten-Elemente konnte genau an die schwungvolle Dachkonstruktion angeglichen werden. Dafür wurden die Verbindungen der Deckenstrahlplatten – eigens vor Ort – mit 10 Grad Gehrung verschweißt. Zudem wurden die Deckenstrahlplatten werkseitig passend zur Decke im RAL-Farbton 9007 lackiert. „Durch die Abhängung parallel zum Verlauf der Deckenkrümmung und die individuelle Farbanpassung fügen sich die modernen Strahlplatten-Elemente zwischen den Dachbindern nicht nur optisch perfekt ein. Sie unterstreichen jetzt auch den ureigenen Technologie-affinen Stil des Bauwerks.“ Insgesamt wurden in der Ausbildungshalle der Feuerwehr Regensburg 17 Deckenstrahlplattenbänder Zehnder ZBN 900/6 bestehend aus jeweils zehn Elementen mit den Abmessungen von 0,9 x 3,8 Meter installiert. Mithilfe des ebenfalls von Zehnder mitgelieferten Montagematerials konnten die Monteure das gesamte Deckensystem in wenigen Tagen aufhängen und in Betrieb nehmen.
Nach acht Jahren reibungslosen Dauerbetriebs zeigt sich nun: Die Entscheidung für Deckenstrahlplatten war sowohl innenarchitektonisch als auch wirtschaftlich sowie im Hinblick auf Nutzerkomfort ein Erfolg. „Die positiven Erfahrungen über Jahre hinweg haben dazu geführt, dass wir bei vielen Hallenbauten Deckenstrahlplatten empfehlen und planen“, resümiert Fachplaner Dickert. Dabei müssen die Bauvorhaben keinesfalls so gigantische Ausmaße aufweisen, wie die Regensburger Feuerwehrübungshalle: „Auch bei weitaus kleineren Objekten kommen die Vorteile in Sachen Energieeffizienz und Behaglichkeit zum Tragen.“
Zehnder Group Deutschland GmbH, www.zehnder-systems.de